Ohne Hausangestellte wäre das Leben der Grafenfamilie Pourtalès-Harrach, die im 19. Jahrhundert das Schloss bewohnte, nicht denkbar gewesen. Wer die Räume des bisher nicht zugänglichen Dienstbotentrakts betritt, taucht in eine unbekannte Geschichte ein. Die Ausstellung wirft einen Blick in die Welt der Dienstboten und lässt das Publikum an Situationen teilhaben, die sich in den Gängen und hinter den Türen abgespielt haben. Dauerausstellung im 2. Obergeschoss.
Seit letztem Jahr ist die Schlossküche erstmals öffentlich zugänglich. Neu inszeniert zeigt sie, als Ergänzung zur bereits bestehenden Ausstellung «Stets zu Diensten», einen Arbeitsplatz der Hausangestellten und wie eine Küche im Übergang vom 19. ins 20. Jahrhundert funktionierte. Während der Grafenzeit wurde in der Schlossküche, nebst der täglichen Verköstigung der Familienmitglieder und Angestellten, für viele Gäste von Rang und Namen gekocht. Auf lebendige Weise vermittelt die Ausstellung was in der Küche geschah und wie damals Speisen zubereitet wurden. Dabei kommt auch das Hausmädchen Ida zu Wort, dessen Aufgabe unter anderem darin bestand, Kohlen für den Herd zu holen. Die Schlossküche ist so inszeniert, dass unmittelbare Erlebnisse möglich werden und überraschende Momente entstehen. Es gibt eine Vielfalt an Küchengeräten zu entdecken, die bestimmt Erinnerungen an frühere Zeiten zu wecken vermögen.
Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts war Schloss Oberhofen bewohnt. Wer waren die früheren Besitzer? Und wie kam es, dass aus der ehemaligen Burg eine Sommerresidenz für eine Grafenfamilie entstanden ist? Anhand der ehemaligen Schlossbewohner und -bewohnerinnen führt die Ausstellung durch die über 800-jährige Geschichte. Dauerausstellung in zwei Teilen im 1. Obergeschoss.
In einem Raum, der einst als Dienstbotenkammer gebraucht wurde, öffnet sich ein Fenster in die Welt der Kinder, die von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zu Beginn der 1920er Jahre im Schloss gelebt haben. Ihre Spielsachen sind leider nicht erhalten geblieben. Womit sie gespielt haben könnten, zeigt eine Sammlung von Spielsachen, die gleichzeitig auch ein Stück Kulturgeschichte darstellen.
Von der Faszination, die der Orient im 19. Jahrhundert auf den Westen ausübte, liess sich auch Schlossbesitzer Albert Graf de Pourtalès anstecken, was zum Einbau eines Fumoirs hoch oben im Bergfried führte. Die Exponate in den Vitrinen der ehemaligen gräflichen Bibliothek (4.OG) sollen dazu anregen, sich mit Bildern des Orients und dem Begriff Orientalismus auseinanderzusetzen.
11. Mai – 26. Oktober 2025
Dienstag – Sonntag | 11 – 17 Uhr
(Montag geschlossen)
Feiertage: Pfingstmontag geöffnet
Stiftung Schloss Oberhofen
Postfach 22
3653 Oberhofen
Tel. +41 33 243 12 35 | info@schlossoberhofen.ch
Öffnungszeiten Büro:
Dienstag bis Freitag, 8 – 12 Uhr